| | Mineralischer Putz
Mineralische Putze enthalten neben dem Haupt-Inhaltsstoff Sand ein mineralisches Bindemittel. Rein mineralische Putze haben somit eine jahrhundertealte Tradition; mittlerweile werden aber auch mineralische Putze von Herstellern oft mit organischen Hilfsstoffen im Bereich von 2-15 % (bezogen auf die Trockenmasse, ohne den Sand) versetzt.
Das mineralische Bindemittel kann sein:
Ton, Lehm | Anwendung im Lehmbau; einfachste Handhabung, gute plastische Eigenschaften. Nicht wetterfest. | Schamottemehl | = gebrannter Ton; temperaturunempfindlich, Anwendung im Ofenbau | Gips | = Calciumsulfat; Gips kann aus natürlichen Quellen stammen oder ein Abfallprodukt aus Rauchgas-Entschwefelungsanlagen (REA-Gips; wird dennoch als ungefährlich eingestuft) sein. Gips-Putz ist nicht wasserfest und nur für Zwecke im trockenen Innenbereich geeignet. Siehe auch Gipsputz. | Kalk | = Calciumcarbonat; Kalkputz bindet durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Umgebungsluft und kann daher bis zu 3 Jahre zum fertigen Abbinden brauchen. Bei dauernder Durchfeuchtung bindet er gar nicht ab. Kalkputz muss immer mit Hautschutz verarbeitet werden, da er starke Verätzungen verursachen kann. Er gibt nach der Verarbeitung jedoch keinerlei giftigen Stoffe an die Umwelt ab und gilt als gesundheitlich völlig unbedenklich. Er hat gute elastische Eigenschaften und ist dampfdurchlässig, kann Luftfeuchtigkeit zwischenspeichern (Ausgleich der Luftfeuchtigkeit). | Hydraulischer Kalk | = Kalk mit mineralischen Zusatzstoffen, die den Kalk unempfindlicher gegen den Einfluss von Wasser machen und schneller trocknen. | Zement | = Brennprodukt von Ton, Kalk und mineralischen Zuschlagstoffen. Das steinharte Brennprodukt wird dann zermahlen und auch „Portlandzement“ genannt. Beim Brennen von Zement entstehen Schadstoffe, die zum Teil nicht vollständig aus der Abluft gereinigt werden können (Schwermetalle). Zement ist wasserunlöslich und sehr hart. Die meisten Fertigmörtel enthalten Zement. |
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