Die Wärmeleitfähigkeit von Materialien und Bauteilen ist hauptsächlich abhängig von
- der Leitfähigkeit der Grundmaterialien: Metalle leiten die Wärme sehr gut, Kunststoffe zum Beispiel eher schlecht.
- der Menge der eingeschlossenen Luft (oder anderes Gas / oder Vakuum), und der Art, wie die Luft eingeschlossen ist.
Je schlechter ein Stoff die Wärme leitet, desto besser dämmt er die Wärme. Bei vielen Bauteilen ist die eingeschlossene Luft der entscheidende Faktor, zum Beispiel bei doppelverglasten Fenstern: das Glas an sich leitet gut. Die Luftschicht zwischen zwei Glasscheiben aber stellt eine isolierende Wirkung her, die um ein vielfaches besser ist, als wenn der Zwischenraum zum Beispiel auch mit Glas gefüllt wäre.
Für die Bezifferung der wärmedämmenden Eigenschaften von Materialien existieren zwei verschiedene Einheiten, die immer wieder falsch verwendet und verwechselt werden.
Bevor die Begriffe erläutert werden, noch einige Sätze zu den Grundeinheiten:
Der Wärmeverlust wird mit der Einheit Watt beschrieben. (Die Einheit Watt bedeutet keine Wärmemenge, sondern einen Wärmemengenstrom. Ein Watt = 1 W =1 Joule / Sekunde). Ein komplettes Zimmer oder gar Haus hat eine ständige Wärmeabgabe nach draußen, die sich theoretisch mit einer Wattzahl beschreiben ließe: So könnte ein Einfamilienhaus an einem Wintertag einen Wärmeverlust von 6000 Watt (oder 6 Kilowatt = kW) haben. Wenn dann noch ein paar Fenster geöffnet werden, erhöht sich der Wärmeverlust zum Beispiel auf 10 kW.
Da man selten mit dem ganzen Haus rechnet, wird der Wärmeverlust aber auf eine bestimmte Fläche bezogen. So wird der Wärmeverlust also nicht "pro Haus", sondern pro Quadratmeter angegeben: W/m2.
Für den Wärmeverlust eines Hauses ist außerdem der Temperaturunterschied entscheidend. Wenn es innen und außen 20 °C ist, geht keine Wärme verloren, egal wie schlecht die Wärmedämmung ist. Wenn es außen aber nur 15 °C sind, geht eine bestimmte Menge verloren, und bei einer Außentemperatur von nur 10 °C geht genau die doppelte Wärme verloren. Genau doppelt so viel, weil der Temperaturunterschied nach draußen genau doppelt so groß ist.(20 - 15 = 5. 20 - 10 = 10). Der Temperaturunterschied wird von den Physikern aber nicht in °C angegeben, sondern in "Kelvin". (Ein Physiker dürfte also nicht sagen "heute ist es fünf Grad wärmer als gestern", er müsste sagen "es ist fünf Kelvin wärmer"). Die Abkürzung für Kelvin ist K.
Lambda-Wert (λ-Wert)
Der Lamda-Wert hat die Einheit W/(m K) = Watt pro Meter und pro Kelvin. Im Lambda-Wert ist die Dicke des Dämmstoffs noch nicht "drin". Erst wenn man einen Baustoff mit einem bestimmten Lambda-Wert auswählt (zum Beispiel Wolle) und die Dicke angibt (zum Beispiel 5 Zentimeter), kann der k-Wert (s.u.) ausgerechnet und vorhergesagt werden, wie gut die Wärmedämmung sein wird. Je kleiner der Lambda-Wert, desto besser die Wärmedämmung.
Für ein Fenster kann zum Beispiel kein Lambda-Wert angegeben werden, weil die Dicke ja schon festliegt. Lambda-Werte eignen sich, um die Eigenschaften von reinen Materialien zu vergleichen, also zum Beispiel Luft, Vakuum, Glas, Wasser, Eisen, Wolle, Fett. Der Lambda-Wert ist eine physikalische Eigenschaft des Grundmaterials so wie die Dichte oder zum Beispiel die Farbe. Es ergibt keinen Sinn, einen Lambda-Wert "für 5 Zentimeter Materialdicke" anzugeben.
k-Wert
Der k-Wert dagegen ist der Wert, der für ein fertiges Produkt, zum Beispiel einen Ziegelstein oder ein komplettes Wärmefenster, angegeben werden kann. Die Einheit ist W/(m2K) =Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin. Der k-Wert ist für die Praxis tauglicher, weil er sich auf gebrauchsfertige Materialien und nicht auf Rohstoffe bezieht. Bei einer Verdoppelung der Materialdicke verbessert sich auch der k-Wert entsprechend. Formel
k-Wert = Lambda-Wert geteilt durch die Dicke des Materials (in Metern). Übersicht
Material | Rohdichte in kg/m3 | λ-Wert in W/(m K) | k-Wert in W/(m2K) bei 10 cm Dicke |
Zellulose | 35-60 | 0,045 | 0,45 |
Korkschrot | 120 | 0,04 - 0,05 | 0,4 - 0,5 |
Blähperlit | 90-100 | 0,05 - 0,055 | 0,5 - 0,55 |
Schafwolle | 20 - 80 | 0,037 | 0,37 |
Holzfasern | 130 - 270 | 0,05 - 0,06 | 0,5 - 0,6 |
Schaumglas | 125 - 150 | 0,045 - 0,06 | 0,45 - 0,6 |
Blähton | 400 - 1800 | 0,13 - 0,25 | 1,3 - 2,5 |
"Styropor" | 15 - 50 | 0,03 - 0,04 | 0,3 - 0,4 |